Auf den Spuren der Natur im englischen Landschaftsgarten

ermitage-arlesheimMit ihrer Fläche von circa 40 Hektar ist die Ermitage – der englische Landschaftsgarten – der größte seiner Art in der gesamten Schweiz. Nur wenige Gehminuten vom Arlesheimer Ortskern entfernt entstand der Garten 1785 auf Wunsch von Balbina von Andlau-Staal, der Gattin des damaligen fürstbischöflichen Landvogts Franz Carl von Andlau. Schnell entwickelte sich der Naturgarten zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus ganz Europa, was er nicht zuletzt seiner enormen Grösse zu verdanken hat. Die Naturfreunde lernten die schöne Umgebung mit Felsklippen, Höhlen und idyllischen Weihern zu schätzen und so stiegen die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr an. Sogar prominente Gäste fanden ihr Ziel in der ruhigen Natur des Gartens – in den erhaltenen Gästebüchern aus dem 18. Jahrhundert bis hin zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts fanden sich zahlreiche Unterschriften und Eintragungen, welche die Beliebtheit des Gartens bestätigen.

Besonderheiten gibt es in der Ermitage viele. Gleich am Eingang zum Landschaftsgarten befinden sich zwei Felsbögen die das Felsentor bilden durch das man sich in die Welt der Natur begibt. So passt auch das Motto „Natura amicis suis – Die Natur ihren Freunden“, welches in den zweiten Felsbogen hineingehauen ist, hervorragend zum Garten. Die Eremitenklause, in Verbindung mit dem dazugehörigen französisch angelegten Garten soll die Anwesenheit eines echten Eremiten vortäuschen. Die Besucher betreten zuerst den Garten, in dem sich ein kleiner Wasserfall in einen Baumstamm ergiesst. Im Haus des Eremiten befindet sich seit 1789 eine mechanische Puppe, die mit traditionellem Aussehen begeistert.
Die „Proserpinagrotte“ galt im 18. Jahrhundert als Hauptattraktion der Ermitage. Sie besteht aus 3 Höhlen und diversen geschickt beleuchteten Gängen, die unter anderem zu einem Altar führen. Sie ist der Göttin der Unterwelt gewidmet – Proserpina.
Insgesamt gibt es in der Ermitage auch drei künstlich angelegte und idyllische Weiher. Der mittlere Weiher, früher auch „Lac de Tempé“ genannt, ist der wichtigste der drei. Hier fuhren von 1812 bis circa 1860 Ruderboote übers Wasser um den Besuchern einen besseren Blick über den Weiher und die Landschaft drum herum zu bieten.
Neben vielen weiteren Hauptanlaufstellen im Garten gibt es ausserdem noch einen künstlichen Wasserfall, eine Hängebrücke und eine von Menschenhand geschaffene Turmruine. 1787 wurde im Zentrum des Gartens eine Sennhütte errichtet in der Konzerte, Tanzabende und Bankette ausgerichtet wurden.

Besucher der Ermitage können den Garten entweder auf eigene Faust erkunden oder sich eine zweistündige historische Führung in kleiner Gruppe buchen. Sie werden auf dem damals festgelegten Rundgang auf labyrinthischen Wegen durch den Garten geführt und von historischen Hintergrundinformationen begleitet.

 

Photo Quelle – von Cougartest (CC BY-SA 2.0 DE)

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