Mitte Februar eines jeden Jahres findet die bekannte 5. Jahreszeit statt, und das auch in Basel. Die Fasnacht erwacht aus ihrem einjährigen Schlaf und zieht tausende Einheimische und Touristen aus ihrer Winterlethargie. Die Basler Fasnacht ist die grösste in der ganzen Schweiz, startet am Montag nach Aschermittwoch mit dem Morgenstraich und dauert genau 72 Stunden. Sie endet mit einem Paukenschlag und dem Endstraich, bevor die Fasnächtler und ihre Cliquen sich in die Betten verkriechen und sich vom Feiern der letzten Tage erholen.
Die Basler Fasnacht ist insofern schon etwas ganz Besonderes, als dass sie sich stark von anderen Fasnachten und beispielsweise dem rheinischen Karneval unterscheidet. Ein prägnantes Merkmal ist die strikte Trennung von Aktiven und Zuschauern.
Jährlich nehmen bis zu 18.000 aktive Fasnächtler an diesem Spektakel teil und tragen Kostüme und Masken, die sogenannte Larve. Wichtig ist hierbei, dass der Träger des Kostüms nicht zu erkennen ist. Jede Clique überlegt sich ein eigenes Sujet, ein Thema, zu dem sie sich Kostüme anfertigen, die zueinanderpassen und die sie die ganzen drei Tage (ausser beim Morgenstraich und am Fasnachtsdienstag) über tragen. Hier sind den kreativen Köpfen keinerlei Grenzen gesetzt, beliebt sind politische und prominente Gesichter sowie Comic-Figuren oder klassischerweise Larven, die an die französische Armee erinnern.
Eine Clique besteht zumeist aus den Platzmachern, die während des Zuges durch die Stadt dafür sorgen, dass die nachfolgenden Fasnächtler – Pfeifer, Trommler und der Tambourmajor – ohne Probleme mit ihren Instrumenten durch die Strassen marschieren können.
Natürlich gibt es nicht nur die Cliquen, die zur Fasnacht durch die Straßen spazieren und Musik machen. Auch die Guggenmusik-Gruppen tragen erheblich zur Stimmung bei. So dröhnen die Klänge der Blechblasinstrumente durch die Stadt und animieren die Zuschauer zum Feiern und Tanzen.
Neben den Events wie dem Morgenstraich und den Cortèges – den Umzügen – gibt es die Konzerte der Guggenmusikern, die dienstagabends in der Innenstadt stattfinden. Auf grossen Bühnen und vor mehreren tausend Zuschauern spielen die Musiker ihre Blechblasinstrumente und heizen den Fasnacht-Begeisterten ordentlich ein. Im Anschluss ziehen die Musiker einzeln oder in kleinen Gruppen durch die Strassen.
Ein typischer Basler Brauch während der Fasnacht ist das Räppli (Konfetti) werfen. Anfangs aus Zuckerkügelchen bestehend, werden die Zuschauer heute häufig mit Papierschnipseln beworfen und ab und an auch ausgestopft (grosse Mengen Konfetti werden unter die Kleidung gestopft). Ein beliebtes Ziel stellen auch Zuschauer ohne Plakette dar. Aktive dürfen laut einer unausgesprochenen Regel nicht mit Räppli beworfen werden.
Die Basler Fasnacht ist auf jeden Fall ein Abenteuer, dass alle Feierwütigen und Fasnacht-Begeisterten miterlebt haben sollten.