Wer eine Reise macht kann was erzählen!

unnamedMit unseren liebsten Freunden Pia und Andreas machten wir eine Weinreise in die Lombardei. Ganz bewusst reisten wir durch die Hügellandschaft genossen die freie Sicht über die gesamte Alpenkette von der französischen folgend zu den Schweizer über die italienischen bis zuletzt zu den österreichischen Alpen. Einen überwältigenden Ausblick über das gesamte Alpenpanorama. Nun ging die Reise weiter und natürlich mussten wir bei zwei Winzer einen Halt machen. Beim ersten Winzer mit dem schönen Namen “Le Roche” war alles sehr professionell mit gepflegter Anlage und italienischem Flair. Beim zweiten Winzer, ein Ehepaar Ursula e Marcello Reichmuth Azienda Vitivinicola, konnten wir uns zufälligerweise einer organisierten Führung durch das Weingut anschliessen. Der Winzer erklärte uns den Weinbau auf Biobasis. Mit der Umdreh-Spiraltechnick verfeinert er den Wein und so produziert er einen herrlichen Bio-Wein. Die aufwendige Produktion ergibt keine Massenware sondern feinen Liebhaberwein, die er an erlesene Schweizer Kunden verkauft. Beim anschliessendem degustieren habe ich “lauthals” erklärt, dass ich eigentlich keinen Wein trinke…. Okey, nicht das ich den Wein nicht mag, nein, nein, aber je nach Säuregehalt des Weines verfärbt sich meine Halspartie von rot zu dunkelrot bis violett. So ich mich äusserst zurückhaltend dem feinen Getränk widmen kann. Die anderen Weingäste schauten mich alle so nach dem Motto an: was will denn die hier….

Weiter ging die Reise nach Alba:
Alba ist eine Stadt mit 30.925 Einwohner in der nordwestitalienischen Region Piemont. Sie liegt in der Provinz Cuneo am Rande der Po-Ebene. Die Einwohner werden auf italienisch “Albesi” genannt.

IMG_1343Wir waren natürlich wegen dem weltberühmten Trüffel nach Alba gepilgert, direkt ins Schlaraffenland. Der Trüffelmarkt in Alba ist der wohl bekannteste der Welt. Im „Cortile della Maddalena“ (Zentrum von Alba) wird jährlich zwischen Oktober und November die Trüffelmesse (Fiera del Tartufo di Alba) durchgeführt. Das einzigartige Ambiente dieses Events lockt Besucher aus der ganzen Welt – aber vor allem aus der Schweiz – an. Aussteller, typische Spezialitäten mit unwiderstehlichen Köstlichkeiten, führen zu einem kulinarischem Erlebnis ins Trüffel Makka. Alle Restaurants in der Umgebung von Alba bieten während dieser Zeit lokale Spezialitäten an. Was geht wird mit Trüffel gepudert, bespritzt oder gespachtelt. Eine kulinarische Vollendung für Feinschmecker.
IMG_3259Nachdem unsere liebsten Männer genügend mit Speis und Trank abgefüllt waren durften auch wir Damen unserer Manie folge leisten. Wir gingen über den Markt. Die italienischen Märkte sind interessanter und lebendiger im Vergleich zu unseren einheimischen Märkten. Die feilgebotenen Waren mit tausenderlei Überraschungen, die es bei uns nicht oder nicht mehr gibt, verführen uns zum Schlendern mit leuchtenden Augen.
Dann folgte das MUST HAVE, BAGS & MORE Taschen, Portemonnais und Handyhüllen von angesagten Labels. Den verführerische Boutiquen konnten wir nicht standhalten und haben aus diesem Grunde unsere liebsten Männer zum Apéro geschickt. Übrigens gibt es nur in Italien den herrlichen Apéro mit Prosecco und dem feinen Antipasti dazu. Die Italiener wissen wie man Lebensfreude zelebriert.
Die Männer waren heilfroh endlich wieder etwas zwischen die Zähne zu bekommen und dabei ungeniert und ohne Hemmungen dem hippigen Weibervolk “nachschauen”. Zeit war ja genügend vorhanden, denn wir Shopping Queens gingen auf die Pirsch.
Suchen mussten wir nicht, vor unseren glänzenden Augen zeigte sich die “Schickeriawelt” in Form von zwei grossen Schaufenstern in gold, schwarz und glamourösen Looks in angesagten Labels unsere Nasen klebten am Schaufenster.
DA MÜSSEN WIR REIN!
Langsam haben wir die Tür geöffnet und schon klingelte es aufdringlich durch den Verkaufsladen. Kein Mensch nur Taschen, Portmonnaies, Schuhe, Gürtel, Schmuck, Accessories, Schals, Kleider und Mäntel in angesagten Labels.

Warten auf Personal….immer noch warten … nun haben wir uns genüsslich umgesehen. Hallo, wann kann man in einem “Schickimiki-Laden“ so hemmungslos ohne jeglicher Aufsicht schon mal umsehen. Ja, Ja, die Verkäuferin ist vermutlich noch auf der Toilette oder so. Schon etwas herzhafter haben wir uns an den schönen Dingen vergriffen, Taschen untersucht und genauestens begutachtet und natürlich auch herumgetragen. Mäntel mit Pelzbesatz angezogen auch der Schmuck durfte unseren Hals zieren. So schöööön..und erst noch die coolen Sonnenbrillen immer mehr glühten unsere Herzen bis an den Rand vom Shoppingwahn. Nichts war mehr sicher vor uns. Gegenstände die niemals in unser Budget passten klebten an unseren Körpern. Doch plötzlich, als wir uns im Spiegel in all den teuren Fummeln sahen, kam irgendwie eine merkwürdiges Gefühl auf. Vorsichtig haben wir all die schönen und hippigen Sachen fein säuberlich zurückgelegt und wollten das Geschäft verlassen. Aber…
DIE TÜR GING NICHT AUF!

Wir standen wie angewurzelt da. WARUM GEHT DIE TÜR NICHT AUF! UND WARUM IST DIESES GESCHÄFT OHNE AUFSICHT?
Nun sahen wir uns genauer um und entdeckten eine Treppe die ins Nichts führte. Innenfenster mit geschlossenen Läden. Verschlossene Tür im Innenbereich. Uns wurde es richtig mulmig zumute. Unsere Gedanken verfingen sich immer mehr in den Horrorbereich. Vielleicht öffnet sich die Tür und wir werden entführt in den Nahen Osten. Okay, wir gehören nicht der Lifestyle-Ikonen an aber vielleicht als Organspenderinnen. Aus dem Innenfenster springt uns irgend etwas an und verschlingt uns oder wir werden beobachtet für Studienzwecke. Uns wurde es immer elender wir konnten nicht mehr richtig denken und der Blutdruck war merklich angestiegen. Nein falsch, wir hatten wirklich Angst und wussten nicht was wir tun sollten. Name des Geschäftes unbekannt, Strasse unbekannt, Polizeinummer unbekannt, was tun?
Unsere Nasen klebten wieder am Schaufenster aber diesmal von Innen. Plötzlich kam eine kleines Mädchen vorbei und schaute uns verwundert an, wir versuchten sofort dem Mädchen zu erklären, sie solle Hilfe holen, da wir eingesperrt seien, wohlgemerkt dies auf italienisch. Der Gesichtsausdruck des Mädchens war einmalling, ich bin nicht in der Lage dies zu beschreiben, aber wir drei sahen uns wirklich äusserst dämlich-verwundert-und-hilfesuchent an. Plötzlich sprang das Mädchen davon – sie hatte wohl genug von unserem Treiben – und wir wieder die Nase an der Scheibe in der Hoffnung, erneut könnte jemand vorbeikommen. Ja, ja ich habe vergessen zu erwähnen es war Mittagszeit und in Italien sind während der Mittagszeit keine Menschen am einkaufen, sondern die machen Mittag und geniessen die Sonne in einem schönen Bistro. Plötzlich stand das Mädchen wieder von dem Schaufenster aber diesmal mit einer eleganten Dame. Wir waren gerettet, denn die Dame war die Besitzerin des Geschäftes und realisierte sofort, dass der Schliessvorgang der Türe defekt war. Wegen den Unannehmlichkeiten offerierte Sie uns einen grösseren Rabatt. Ihr Lieben, uns ist das shoppen gründlich vergangen, nur noch weg, ahnungslos haben uns unsere Männer freudig empfangen und erst noch ohne irgendwelche Taschen von berühmten Labels. WAS IST LOS HABT IHR NICHTS GEFUNDEN? Unter einigermassen überstandenem Schock erzählten wir von unserem Horrorschoppingtrip. Ihr lieben, die Schadenfreude unserer liebsten Männer war nicht zu übersehen, endlich haben die beiden Schopping-Tanten ohne ihr “Zutun” eins aufs Dach bekommen. Zum Trost offerierten sie uns einen italienischen Apèro mit feinen Antipasti. Unsere kleine Welt war wieder völlig in Ordnung.

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