Das Museum für Musikautomaten bietet eine faszinierende Sammlung alter und neuer Musikautomaten vom 18. Jahrhundert bis heute – angefangen von Schweizer Musikdosen über Plattenspieldosen und Grammophone, bis hin zu Uhren und Schmuck mit Musikwerken. Das Museum befindet sich in der Gemeinde Seewen und somit Teil der Region Nordwestschweiz.
Geschichte
Seine blosse Existenz verdankt das bekannte Museum dem Schweizer Sammler und Mäzen Heinrich Weiss-Stauffacher, der in den 1920ern in der Schweiz geboren wurde und bereits früh seine Leidenschaft für Musikautomaten für sich entdeckte. Jahrzehnte lang jagte er seltenen und interessanten Stücken hinterher, woraus schließlich eine beachtliche Sammlung – die größter ihrer Art – entstand. Vorerst in einer Lagerhalle untergebracht, eröffnete Weiss-Stauffacher 1979 ein eigenes Museum, in dem er seine Schätze von da an ausstellten konnte. Die Sammlung war nun zugänglich für interessierte Musiker und Sammler aus der ganzen Welt, die für eine Erkundungstour durch sein Museum mit den mittlerweile über 800 Instrumenten und Automaten extra anreisten. 1990 ging das Museum als Schenkung an den Staat (genauer gesagt, an die Schweizer Eidgenossenschaft) über und wurde weiter ausgebaut. Hierfür wurde die komplette Sammlung zunächst in Schweizer Landesmuseen eingegliedert, nach Fertigstellung der Umbau- und Anbaumassnahmen im Jahr 2000 aber als einzigartige Sammlung wieder im (jetzt umbenannten) Museum für Musikautomaten exponiert. Seither stellt das Museum ein kulturelles und für Touristen interessantes Aushängeschild des Basellands dar.
Highlight, Ausstellungen und Führungen
Besucher des Museums können grundsätzlich zwischen zwei Optionen wählen: Zum einen können sie das ganze Gelände auf eigene Faust entdecken und in eigenem Tempo besichtigen, zum anderen besteht aber auch die Möglichkeit, an einer einstündigen Führung teilzunehmen. Dies betrifft die Dauerausstellung des Museums mit dem Thema „Die Schweiz – das Land der Klangpioniere“. Zu bestimmten Zeiten im Jahr gibt es im Museum für Musikautomaten auch Sonderausstellungen, Konzerte und Lesungen. Bisher gab es Sonderausstellungen zu den Themen „Bahnhofautomaten“, „Figurenautomaten“ und „Phonographe und Grammophone“. Zudem verfügt das Museum über einen Shop, in dem man unter anderem kleine Souvenirs erstehen kann. Ausserdem findet man im Gebäude ein Restaurant mit einer grossen Aussichtsterrasse wenn einen der Hunger aus der faszinierenden Welt der Musikautomaten weckt.
Ein Highlight der Ausstellung ist die Britannic-Orgel, die Weiss-Stauffacher auf seiner Suche nach kleinen Schätzen in Deutschland entdeckte. Sie war ursprünglich für das Schwesterschiff der Titanic gebaut worden, die Britannic, konnte jedoch wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht installiert werden. Sie bildet zusammen mit den dazugehörigen rund 1400 Musikrollen das Herzstück des ganzen Museums und sollte unbedingt besichtigt werden.